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Gefahr im Essen? Mineralöl in Lebensmitteln und seine Auswirkungen

Gefahr im Essen? Mineralöl in Lebensmitteln und seine Auswirkungen

Mineralöle haben in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, besonders im Zusammenhang mit Lebensmitteln. Doch warum gelangt Mineralöl überhaupt in unsere Nahrung? Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff "Mineralöl" und welche Risiken birgt es für unsere Gesundheit? In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe und Risiken von Mineralöl in Lebensmitteln und geben Tipps, wie man es vermeiden kann.

Was ist Mineralöl?

Mineralöl ist ein Erdölprodukt, das in vielen industriellen Prozessen verwendet wird. Es besteht aus einer Vielzahl von Kohlenwasserstoffverbindungen, die je nach chemischer Struktur in verschiedene Kategorien unterteilt werden. In der Lebensmittelindustrie sind vor allem zwei Arten von Mineralöl von Bedeutung:

  • MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons): gesättigte Kohlenwasserstoffe
  • MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons): aromatische Kohlenwasserstoffe

Während MOSH im menschlichen Körper eingelagert werden kann, stehen MOAH im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Aufnahme von Mineralölen über Lebensmittel stellt somit ein ernstes Gesundheitsrisiko dar.

Wie gelangt Mineralöl in Lebensmittel?

Mineralöle können auf unterschiedlichen Wegen in unsere Nahrung gelangen. Hier sind die häufigsten Quellen:

  • Verpackungen: Lebensmittel werden oft in Kartons oder Papieren verpackt, die aus recycelten Materialien bestehen. Diese Verpackungen können Mineralöle enthalten, die sich durch den Recyclingprozess in das Papier oder den Karton eingeschlichen haben. Besonders kritisch ist das bei Produkten, die direkt in Kontakt mit der Verpackung stehen, wie Reis, Mehl oder Nudeln.
  • Schmierstoffe in Maschinen: In der Lebensmittelverarbeitung kommen Maschinen zum Einsatz, die Schmierstoffe auf Mineralölbasis verwenden. Diese können unbeabsichtigt mit den Lebensmitteln in Berührung kommen, beispielsweise bei der Abfüllung oder Verarbeitung.
  • Umweltverschmutzung: Mineralöl kann auch durch Umweltverschmutzung in die Nahrungskette gelangen. Pflanzen nehmen über den Boden oder durch die Luft kontaminiertes Wasser auf, und auch Tiere können über kontaminiertes Futter oder Wasser Mineralöl aufnehmen.

Wie gefährlich ist Mineralöl in Lebensmitteln?

Die potenziellen Gefahren von Mineralöl in Lebensmitteln sind nicht zu unterschätzen. Insbesondere MOAH wird als krebserregend eingestuft. Obwohl die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) betont, dass keine akuten Gesundheitsrisiken bestehen, gibt es immer noch keine sicheren Grenzwerte für die Aufnahme von MOAH. Langfristig kann die Aufnahme von Mineralöl jedoch zu Gesundheitsproblemen führen.

MOSH hingegen wird im menschlichen Fettgewebe eingelagert. Studien haben gezeigt, dass sich diese Stoffe über die Zeit im Körper ansammeln können, was ebenfalls Bedenken hinsichtlich der langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen aufwirft.

Wie kann man die Aufnahme von Mineralöl vermeiden?

Obwohl es schwierig ist, Mineralöl in Lebensmitteln vollständig zu vermeiden, gibt es einige Maßnahmen, die Verbraucher ergreifen können:

  • Verpackungen prüfen: Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf Verpackungen. Viele Hersteller verwenden mittlerweile Verpackungen, die speziell als "mineralölfrei" deklariert sind.
  • Frische Lebensmittel bevorzugen: Frischprodukte wie Obst und Gemüse sind seltener mit Mineralöl belastet, da sie in der Regel nicht in Kartons oder recycelten Verpackungen gelagert werden.
  • Bio-Produkte wählen: Bio-Lebensmittel unterliegen strengeren Regularien und sind oft weniger belastet. Zwar bietet das keinen 100-prozentigen Schutz, aber das Risiko einer Mineralölbelastung kann dadurch verringert werden.
  • Selbst verpacken: Wenn möglich, sollten Sie auf lose Ware setzen oder Ihre Lebensmittel in eigenen Behältern transportieren. So vermeiden Sie den direkten Kontakt mit möglicherweise belasteten Verpackungen.
  • Aufklärungsarbeit unterstützen: Indem man das Bewusstsein für dieses Problem schärft, können Verbraucher Druck auf die Industrie ausüben, um den Einsatz von Mineralölen in Verpackungen und Verarbeitungsprozessen weiter zu reduzieren.

Was unternimmt die Industrie?

Es gibt bereits Initiativen und Maßnahmen, um Mineralöl in Lebensmitteln zu reduzieren. Einige Unternehmen haben damit begonnen, Verpackungen auf mineralölfreie Alternativen umzustellen oder Maßnahmen zur besseren Trennung von Recyclingstoffen zu implementieren. Dennoch gibt es noch keine europaweit geltenden gesetzlichen Regelungen, die Grenzwerte für Mineralöle in Lebensmitteln festlegen.

Fazit

Mineralöl in Lebensmitteln stellt ein ernstzunehmendes Problem dar, das in den kommenden Jahren noch stärker in den Fokus der öffentlichen Diskussion rücken dürfte. Verbraucher sollten sich der Risiken bewusst sein und gezielt Maßnahmen ergreifen, um ihre Aufnahme zu minimieren. Indem wir unser Kaufverhalten ändern und auf Transparenz in der Produktion und Verpackung achten, können wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Mineralölbelastung leisten.