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Schluss mit Abholzung: Wie ein neues EU-Gesetz unsere Landwirtschaft verändern könnte

Schluss mit Abholzung: Wie ein neues EU-Gesetz unsere Landwirtschaft verändern könnte

Stell dir vor, der Regenwald schrumpft – und du entscheidest mit, ob das so bleibt. Mitten in einer Welt voller Krisen hat das EU-Parlament jetzt ein starkes Zeichen gesetzt: Produkte, die mit Abholzung in Verbindung stehen, sollen künftig nicht mehr auf unseren Tellern landen. Aber was bedeutet das genau – und warum ist das nicht nur ein Thema für Großkonzerne, sondern auch für unsere heimische Landwirtschaft und für dich?

Was steckt hinter dem neuen Gesetz?

Am 19. April 2023 hat die EU ein Gesetz verabschiedet, das in seiner Tragweite kaum zu unterschätzen ist: Künftig dürfen Produkte wie Rindfleisch, Soja, Palmöl oder Kaffee nur dann importiert und verkauft werden, wenn sie nachweislich nicht zur Abholzung von Wäldern beigetragen haben. Klingt selbstverständlich – ist es aber bisher nicht gewesen. Jahrzehntelang waren Wälder der Welt der stille Preis für günstige Produkte. Doch das soll sich jetzt ändern.

Warum das wichtig ist – auch hier bei uns

Jahr für Jahr verschwinden riesige Waldflächen – nicht irgendwo weit weg, sondern in Ländern, die direkt für unsere Konsumgüter produzieren. Soja als Futtermittel, Palmöl in Snacks, Leder für Schuhe. Die EU ist weltweit einer der größten Abnehmer solcher Waren – und trägt damit indirekt erheblich zur globalen Entwaldung bei.

Das neue Gesetz nimmt uns alle in die Verantwortung. Es zwingt Unternehmen zur Transparenz – und macht endlich sichtbar, wo Nachhaltigkeit aufhört und Greenwashing beginnt.

Was heißt das für ökologische Landwirtschaft?

Für Bio-Betriebe ist das Gesetz kein Schreckgespenst, sondern eher Rückenwind. Viele erfüllen die neuen Anforderungen längst: transparente Lieferketten, regionale Futterquellen, kein Soja aus Brasilien. Doch auch für sie wird sich etwas ändern. Denn:

  • Große Konzerne ziehen jetzt nach – die Nachfrage nach wirklich nachhaltigen Produkten steigt.
  • Der administrative Aufwand könnte auch kleinere Höfe fordern.
  • Und je klarer Nachhaltigkeit definiert wird, desto wertvoller wird, was Bio-Landwirtschaft schon heute leistet.

Was kannst du tun?

Es geht nicht nur darum, was importiert wird – sondern auch darum, was du unterstützt. Jedes Produkt erzählt eine Geschichte. Und du entscheidest, welche du mitschreibst.

  • Frag nach, woher dein Kaffee, dein Tofu oder dein Steak stammt.
  • Kauf regional, bio, fair.
  • Sprich darüber – und teile das Wissen weiter.

Fazit: Eine Entscheidung für die Zukunft

Dieses Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Einer, der zeigt: Politik kann verändern. Aber Veränderung braucht uns alle – als Konsument:innen, als Landwirt:innen, als Mitgestalter:innen eines Ernährungssystems, das Böden schützt statt ausbeutet.