Wie der Lebensmitteleinzelhandel den Markt umkrempelt

Die Biobranche steht unter massivem Druck. Während Verbraucher:innen zunehmend Wert auf gesunde, nachhaltige Produkte legen, diktiert der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) die Spielregeln. Mit einem Marktanteil von inzwischen mehr als 68 % im deutschen Bio-Segment kontrollieren Supermarktketten und Discounter weite Teile der Wertschöpfungskette – und wollen ihre Machtposition weiter ausbauen. Das Mittel der Wahl: aggressiver Preisdruck.
Billig statt fair: Der Preis als Waffe
Die Logik des konventionellen Handels – möglichst billig, möglichst viel, möglichst effizient – macht auch vor der Öko-Branche nicht Halt. 2025 wird voraussichtlich ein weiteres Jahr des Preiswettbewerbs. Laut Branchenberichten haben einige Handelsketten bereits neue, noch niedrigere Zielpreise für Bio-Produkte definiert. Das trifft vor allem die Erzeuger:innen, die ohnehin mit steigenden Produktionskosten, strengen Auflagen und wachsender Unsicherheit zu kämpfen haben.
Viele Bio-Betriebe geraten durch diesen Druck in eine Zwickmühle: Entweder sie liefern zu Dumpingpreisen – oder sie verlieren den Zugang zum dominierenden Vertriebsweg. Fairer Handel? Fehlanzeige. Dabei ist ökologische Landwirtschaft auf stabile Preise angewiesen, um nachhaltig wirtschaften zu können.
Marktanteil als Monopolmacht
Mit einem Anteil von über zwei Dritteln am gesamten Bio-Markt hat der LEH eine faktische Monopolstellung. Die großen Player bestimmen, was gelistet wird, welche Qualität gefragt ist – und vor allem, zu welchem Preis. Vielfalt, Regionalität oder besondere Qualitäten bleiben dabei oft auf der Strecke.
Viele kleinere Bio-Erzeuger:innen können mit dieser Marktmacht nicht konkurrieren. Besonders betroffen sind Betriebe, die auf handwerkliche Herstellung, besondere Sorten oder regionale Besonderheiten setzen. Denn diese passen selten in die standardisierten Liefer- und Preisstrukturen des LEH.
Wer zahlt den Preis? Natur, Betriebe und Verbraucher:innen
Der ruinöse Preiskampf bleibt nicht ohne Folgen: Nachhaltige Strukturen zerbrechen, Betriebe geben auf, Biodiversität geht verloren. Gleichzeitig verlieren Verbraucher:innen die Möglichkeit, aus einem breiten, authentischen Bio-Angebot zu wählen.
Was auf den ersten Blick als Vorteil erscheint – günstigere Bio-Produkte im Regal – entpuppt sich langfristig als Trugschluss. Denn echte Nachhaltigkeit hat ihren Preis. Wer ihn nicht zahlt, spart an der falschen Stelle: bei der Umwelt, bei der Qualität, bei den Menschen.
Alternativen aufbauen: Regional und direkt
Es braucht neue Wege jenseits des LEH. Plattformen wie Ecodar setzen genau hier an: Sie bieten Bio-Erzeuger:innen die Möglichkeit, ihre Produkte direkt und zu fairen Bedingungen zu vermarkten. Dabei steht nicht nur der Preis im Fokus, sondern auch die Geschichte hinter dem Produkt, die Transparenz des Weges und die Wertschätzung für die Arbeit der Landwirt:innen.
Durch direkte Beziehungen zwischen Produzent:innen und Konsument:innen wird der Preis wieder zum Abbild echter Werte – nicht zum Ergebnis aggressiver Verhandlungen hinter verschlossenen Türen.
Fazit: Bio braucht faire Rahmenbedingungen
Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich einen großen Teil des Bio-Markts gesichert – doch auf Kosten vieler Ideale, die die ökologische Landwirtschaft auszeichnen. Wenn Bio mehr sein soll als ein Label im Regal, braucht es faire Preise, Transparenz und die Stärkung regionaler Alternativen.
Ecodar steht für eine andere Form des Handels: partnerschaftlich, transparent, nachhaltig. Unterstütze die Produzent:innen deiner Region – und hilf mit, den Bio-Gedanken aus der Umklammerung des Preisdrucks zu befreien.