Wie Deutschland den Öko-Anteil auf 30 % steigern will

Wie Deutschland den Öko-Anteil auf 30 % steigern will
Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft ist kein Zukunftsprojekt mehr, sondern eine drängende Aufgabe der Gegenwart. Mit der "Bio-Strategie 2030" verfolgt Deutschland das ambitionierte Ziel, bis zum Jahr 2030 den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen auf 30 % zu steigern. Doch was steckt hinter dieser Strategie? Und welche Chancen und Herausforderungen bringt sie mit sich?
Warum 30 % Bio bis 2030?
Derzeit liegt der Öko-Flächenanteil in Deutschland bei etwa 11 % (Stand: 2023). Die Bio-Strategie 2030 soll diesen Anteil nahezu verdreifachen. Der Hintergrund: Ökologische Landwirtschaft ist ein zentraler Hebel für Klima- und Umweltschutz, Artenvielfalt und gesunde Ernährung. Sie steht für einen sparsamen Umgang mit Ressourcen, den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und eine artgerechte Tierhaltung.
Die Bundesregierung erkennt an, dass der Ausbau der Ökolandwirtschaft nicht allein durch Angebot funktionieren kann. Auch Nachfrage, Vermarktung und Infrastruktur müssen mitwachsen. Deshalb geht die Strategie über rein agrarische Förderung hinaus.
Neue Wege für die Vermarktung
Ein zentrales Element der Bio-Strategie ist die Stärkung regionaler Vermarktungsstrukturen. Denn viele Bio-Betriebe kämpfen mit dem Problem, dass ihre hochwertigen Produkte nicht ohne Weiteres zu den Konsument:innen finden. Große Handelsketten dominieren den Markt, während kleinere Öko-Erzeuger oft auf Direktvermarktung angewiesen sind.
Hier setzt die Strategie an: Regionale Verarbeitungs- und Vertriebsnetzwerke sollen ausgebaut, digitale Plattformen gefördert und innovative Vermarktungswege etabliert werden. Ziel ist es, Öko-Produkte dorthin zu bringen, wo sie nachgefragt werden – sei es auf dem Wochenmarkt, in der Kita-Kantine oder über Plattformen wie Ecodar.
Hürden in der Wertschöpfungskette
Doch es gibt auch Herausforderungen. Viele Landwirt:innen zögern mit der Umstellung auf Bio, weil Unsicherheiten bei Absatz und Preisgestaltung bestehen. Auch fehlen häufig regionale Schlachthöfe, Mühlen oder Lagerkapazitäten, die für eine funktionierende Öko-Wertschöpfungskette notwendig sind.
Die Bio-Strategie 2030 will hier gezielt gegensteuern. So sollen regionale Verarbeitungsstrukturen gefördert, Logistiknetzwerke gestärkt und Beratungsangebote für Betriebe ausgebaut werden. Auch der Wissenstransfer zwischen Forschung, Praxis und Gesellschaft spielt eine Schlüsselrolle.
Ein Gemeinschaftsprojekt für die Zukunft
Damit die Vision von 30 % Bio-Fläche Wirklichkeit wird, braucht es eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Landwirtschaft, Handel und Verbraucher:innen. Jede Entscheidung für ein regionales Bio-Produkt unterstützt den Wandel hin zu einem zukunftsfähigen Agrarsystem.
Unser Appell: Informiere dich, frag nach regionalen Öko-Produkten. Nur gemeinsam können wir die Bio-Strategie 2030 mit Leben füllen.
Fazit: Bio braucht Beteiligung
Die Bio-Strategie 2030 ist mehr als ein politisches Ziel – sie ist ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln. Wenn wir ökologische Landwirtschaft stärken wollen, müssen wir alle einen Beitrag leisten: durch bewusste Konsumentscheidungen, durch Unterstützung regionaler Produzent:innen und durch Offenheit für neue Vermarktungswege. Mit vereinten Kräften können wir eine Landwirtschaft fördern, die Umwelt, Gesundheit und Zukunft gleichermaßen schützt.